Trekking in Deutschland –

Inhalt – Trekking in Deutschland

1. Forststeig Elbsandstein

2. Trekking Pfalz

3. Boofen Sächsische Schweiz

4. Trekking im Schwarzwald

5. Soonwaldsteig

6. Trekking Odenwald

7. Trekking Sylt

8. Trekking Naturpark Hohes Venn – Eifel

9. Weitere Trekkinggebiete

10. Fazit zum Trekking in Deutschland

Forststeig Elbsandstein

Der Forststeig Elbsandstein zieht in 105 km durch eines der schönsten Gebiete Deutschlands: die Sächsische Schweiz sowie die Böhmische Schweiz. Während der Malerweg eine Unterkunft in einem Hotel oder einer Pension erfordert, wurden für den Forststeig Biwackplätze und Trekkinghütten eingerichtet.

Auf der offiziellen Website des Forststeigs findest du alle Infos zu den 6 Biwackplätzen. Jeweils 5 Zelte haben hier Platz. Wer ohne Zelt unterwegs ist kann in einer der 5 Trekkinghütten übernachten. Beides kostet das Gleiche: 10,- pro Nacht für einen Erwachsenen und einen Euro für ein Kind bzw. Jugendlichen.

Anders als bei allen anderen Hütten muss man sich auf dem Forststeig Elbsandstein nicht auf ein spezielles Datum festlegen. Die Tickets bekommt ihr an einer von vielen Vorverkaufsstellen. Die Tickets werden dann vor Ort am Biwackplatz oder der Hütte entwertet.

Trekking Pfalz

Im Pfälzerwald und Pfälzer Bergland gibt es inzwischen 15 Trekkingcamps mit bis zu 4 Lagerplätzen. Die Übernachtungen müssen hier im Vorfeld gebucht werden und kosten 15,- pro Nacht und Zelt (1-3 Personen).

Die Tourenmöglichkeiten sind vielfälltig und es bieten sich verschiedene Kombinationen der Trekkingcamps an. Alles ist möglich. Von der entspannten 2 Tagestour bis zum fordernden 10 Tage Trip. Mögliche Startpunkte sind z.B. der Bahnhof Bad Bergzabern, Annweiler oder Edenkopen.

Wer bereits im Pfälzerwald klettern war, weiß wie schön die Natur dort ist. Wie großartig, dass es inzwischen mit den Trekkingplätzen eine legale Camping- und Trekkingmöglichkeit gibt. Und dann liegt auch noch der Kalmit mit seinem Bouldergebiet am Weg…

Boofen Sächsische Schweiz

Biwackieren unter Felsüberhängen geht nur an einem Ort: im Elbsandsteingebirge. An 58 offiziellen Boofen dürft ihr legal eure Isomatte ausrollen und übernachten. Inzwischen ist das Boofen nur noch vom 16. Juni bis 31. Januar erlaubt und jegliches Feuermachen ist verboten. Weitere Infos bekommst du auf der Webseite des Nationalparks.

Bis 2025 wird diese teilweise Sperrung getestet. Es geht um den Schutz bedrohter Tierarten. Ob dieses einmalige Erlebnis danach überhaupt noch möglich sein wird, bleibt zu hoffen und hängt stark vom Verhalten der Naturliebenden ab.

Einen Haken hat die Sache. Boofen ist nur erlaubt, wenn man sich zum Klettern im Nationalpark Sächsische Schweiz aufhält. Leider wird dies in vielen Büchern und Berichten verschwiegen.

Wer allerdings eine Kombination aus Kletter- und Trekkingabenteuer sucht, ist hier goldrichtig. Das Klettern selbst ist aufgrund der abenteuerlichen Absicherung und unzähligen Felstürme bereits sensationell. In Kombination mit einer Trekkingtour wird daraus ein unvergessliches Erlebnis.

Trekking im Schwarzwald

Trekking wird auch im Schwarzwald immer beliebter. Bereits 18 Trekkingcamps wurden in Nord- und Südschwarzwald eingerichtet. Dieses Netzwerk wird weiter ausgebaut.

Von Mai bis Oktober könnt ihr den Schwarzwald entdecken. 12,- werden pro Zelt und Nacht fällig. Dafür bekommt ihr, wie in den meisten Camps, einen Platz für maximal 3 Zelte (2-3 Personen Zelte), eine Feuerstelle und ein einfaches Toilettenhäuschen.

Die Buchung der Camps und alle weiteren Infos erhaltet ihr auf der offiziellen Website.

Soonwaldsteig

Der Soonwaldsteig führt in 84km quer durch den Naturpark Soonwald-Nahe. Im Naturpark liegen 4 Trekkingcamps, die für den Steig genutzt werden können. Dazu kommt noch die Zeltmöglichkeit am Outdoorpark Lauschehütte.

Die Plätze müssen im Vorfeld gebucht werden. 15,- pro Zelt kostet die Übernachtung in einem der Trekkingcamps.Auf jeden Platz passen fünf 2-3 Personen Zelte und eine Jurte.

Der Steig hat 6 Etappen, kann jedoch in 4-5 Tagen mit Zelt begangen werden. Natürlich kannst du dir mit den Camps auch eine andere Tour zusammenstellen und nur eine Wochendend Trekkingtour daraus machen.

Highlight: Das erste Camp ist gleich ein ganz besonderes. In der Burgruine Schmidtburg schlägst du dein Zelt auf und schläfst zwischen 1000 Jahre alten Gemäuern.

Trekking Odenwald

Im Odenwald kannst du von Mai bis Oktober auf vier Naturcamps dein Zelt aufschlagen. Auch hier müssen die Übernachtungen im Vorfeld auf der offiziellen Webseite gebucht werden. Es ist Platz für drei 2-3 Personenzelte (Kosten 12,- pro Zelt/Nacht)

Wenn du noch andere Zeltplätze mit einbeziehst, lassen sich die Tourmöglichkeiten noch deutlich erweitern.

Trekking Sylt

Ein Abenteuer der etwas anderen Art beim Trekking in Deutschland. Auf Sylt kannst du an deine Grenzen gehen und das schon lange bevor der Megamarsch hier das erste Mal gestartet hat. Die große Syltumrundung hat eine Länge von ca 115 km und verläuft etwa 60 km auf Sand. Gewandert wird überall wo es erlaubt ist direkt an der Küste.

Während in der Saison ab Ende März sieben große Campingplätze angesteuert werden können, gibt es im Winter nur den Campingplatz Mühlenhof in Morsum und den Campingplatz Südhörn. Informiert euch am besten im Vorfeld ob Zeltübernachtungen möglich sind.

Wild Zelten ist natürlich nicht erlaubt. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass irgendjemand Probleme bekommen hat, wenn er in der Dämmerung abseits der Orte seinen Biwacksack am Strand oder in einem der Wäldchen ausgerollt hat und keinen Müll hinterlassen hat.

Wer es extrem möchte macht aus der Umrundung eine 2 Tagestour. Entspannter geht es mit 3 Übernachtungen. Tipp: Ein ganz besonderes Erlebnis ist es den Großteil der Nacht am Strand zu wandern – am besten in einer windstillen Nacht mit Meeresleuchten.

Und ganz wichtig: Die Wanderstrecken am Weststrand müssen mit der Tide abgestimmt werden. Nutzt unbedingt die 3 Stunden vor und nach Niedrigwasser. Ansonsten ist der Sand zu weich.

Trekking Naturpark Hohes Venn – Eifel

Im Naturpark Hohes Venn / Eifel liegen 18 Trekkingcamps. Alle Naturlagerplätze sind mit einer Komposttoilette sowie einer Holzplattform ausgestattet. Die Plattformen bieten Platz für maximal 2 Zelte.

Im Gegensatz zu den anderen Gebieten kannst du maximal 2 aufeinanderfolgende Tage an einem Platz verbringen. Feuerstellen gibt es hier allerdings keine und die Nutzung von Gaskochern oder ähnlichen Kochern ist verboten. Buchen kannst du die Plätze für 15,- pro Zelt / Nacht auf der offiziellen Website.

Die Tourenmöglichkeiten sind groß: vom Wochenendtrekking, über die 4 Tage Outdooractive Beispieltour, bis hin zu langen Trekkingtouren. Da die Plätze jedoch im Vorfeld gebucht werden müssen ist einiges an Planung nötig. Für eine lange Tour wäre es mir zu unflexibel alle Plätze und somit auch die zu laufenden Distanzen im Vorfeld festzulegen. Und hat man eine Tour geplant müssen natürlich auch noch die Plattformen verfügbar sein. Bei maximal zwei Zelten pro Platz muss man rechtzeitig buchen.

Weitere Trekkinggebiete in Deutschland

Hast du bereits auf dieser Seite ein Trekkinggebiet in Deutschland für dich entdeckt? Falls nein, wirst du vielleicht im Folgenden fündig. Breite Forstwege schrecken den Wildnissuchenden Wanderer häufig ab. Trotzdem können gerade Familien mit Kindern beim Trekking in Deutschland auch in den folgenden Gebieten ein Abenteuer in der Natur erleben.

Spessart

Auf trekkingspessart.de kannst du eines von 4 Naturcamps buchen. Maximal 5 Zelte finden hier Platz. Wer das Mittelgebirge mit Zelt erkunden möchte, hat dazu von April bis Oktober die Möglichkeit.

Steigerwald

Auch der zwischen Schweinfurt und Nürnberg liegende Steigerwald kann mit Zelt und Schlafsack im Rucksack erkundet werden. Von April bis Oktober sind die Naturplätze geöffnet und können auf trekkingerlebnis.de Plätze gebucht werden. Es gibt 10 Camps, die jewails Platz für maximal 10 Personen bieten. Während die 70km lange Nordtour 1500 Höhenmeter zurücklegt, geht es mit 500 Höhenmetern und 42 Kilometern auf der Südtour entspannter zu. Die Plätze liegen zwischen 7 bis 15 km von einander entfernt.

Frankenwald

Über den Tourismus Frankenwald können die 4 Naturcamps gebucht werden. Hier sind eher kurze Touren von 2 bis 4 Tagen möglich.

Schleswig Holstein

In Schleswig Holstein ist es etwas anders. Rund 30 Trekkingplätze bietet die Stiftung-Naturschutz. Diese befinden sich auf privaten oder öffentlichen Grundstücken. Oftmals gibt es keine Toilette, Feuer darf nicht entzündet werden und eine vorherige Anmeldung ist meist nicht notwendig. Zur Verfügung gestellt wird ein Stück Grünfläche. Auf der Website der Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein könnt ihr mehr darüber erfahren.

Abseits der Zivilisation ist man im Norden selten. Trotzdem kann man mit Rucksack auf dem Rücken losziehen und hat eine legale Möglichkeit im Freien sein Zelt aufzuschlagen.

Komfortabler und mit einem riesigen Netzwerk an Naturplätzen geht es in Dänemark zu. Mehr dazu in einem extra Beitrag und in unserem Reisebericht zum Westküstenweg.

Sauerland

Die 9 Trekkingcamps liegen im Naturpark Diemelsee und Naturpark Sauerland Rothaargebirge. Dadurch können der Diemelsteig (63km) sowie der Uplandsteig (66km) mit Zelt begangen werden.

Auf trekkingpark.de müssen die Camps im Vorfeld gebucht werden. Die Kosten richten sich nach der Personenanzahl und liegen zwischen 15,- für eine Person pro Nacht und 32,- für 4 Personen.

Fazit zum Trekking in Deutschland

Wer ein Naturerlebnis wie in Neuseeland oder Norwegen sucht wird beim Trekking in Deutschland enttäuscht sein. Schraubt man die Erwartungen etwas zurück lassen sich auch in Deutschland tolle Naturräume entdecken.

Mich persönlich stört die notwendige Vorausplanung. Die Unterkünfte müssen exakt festgelegt werden, wodurch der Abenteuercharakter etwas verloren geht.

Wer alleine oder zu zweit unterwegs ist, hat noch die Möglichkeit wild zu biwakieren. Es lässt sich nicht pauschal sagen, ob dies in deiner Wunschregion legal möglich ist. In Naturschutzgebieten oder landwirtschaftlichen Schutzgebieten ist es verboten.

Jetzt aber weg vom Bildschirm und raus in die Natur. Schreibt gerne von euren Erfahrungen in den Kommentaren.