Ja, wir sind tatsächlich an einem langen Wochenende zu viert vom nördlichen Ende bis zum südlichen Ende Deutschlands gereist. Mit der Bahn von Sylt bis an den Bodensee. Und um eines vorweg zu nehmen. Es hat alles geklappt, wir haben alle Anschlusszüge erreicht und sind ohne Verspätung angekommen. Trotzdem möchte ich euch von unserer etwas anderen Trekkingtour berichten, denn nicht nur Wandern, Zelten oder lange Autofahrten mit Baby und Kleinkind bedürfen besonderer Vorbereitung. Man steigt nicht mehr einfach so in einen Zug und fährt los. Besonders dann nicht, wenn die Tour über 12 Stunden dauern wird.
Was gibt es zu bedenken?
12 Stunden sind eine irre lange Zeit. Für die Zwerge noch viel länger als für uns. Sich stundenlang in ein Buch vertiefen oder einen Film auf dem Laptop schauen ist auch nicht möglich. Also, kindgerechte Beschäftigung muss mit. Die Große hat einige Pixi-Bücher, Spiele und Malsachen dabei. Dickerchen ein Auto und uns.
Essen! Ganz wichtig. Wir starten beide Touren sehr, sehr früh. Also muss der ganze Tag abgedeckt werden. Frühstück, Mittag, Abendessen und diverse Zwischenmahlzeiten. Zum Glück essen beide Kinder auch gerne mal ein kaltes Gläschen. Das macht es hier einfacher. Trinken! So heiß wie es diesen Sommer ist müssen wir besonders viel mitnehmen. Gefühlt bestehen über 50% unseres gesamten Gepäcks (übrigens nur ein 50l Rucksack für alle inkl. Windeln) aus Essen und Trinken.
Und der dritte wichtige Punkt. Schlafen! Wir müssen es irgendwie hinbekommen, dass beide Kids genug zur Ruhe kommen. Die Bahnfahrt und die Familienfeier (der Grund unserer Reise) werden aufregend und anstrengend.
Die Umsetzung
Wie schon erwähnt starten wir sehr früh. Ausnahmsweise wecken nicht die Kinder uns, sondern wir sie. Und unser Plan, dass sie auf dem Weg zum Bahnhof in Trage und Buggy nochmal einnicken geht nicht auf. Alles viel zu aufregend. Also findet auch das Frühstück viel früher statt. Um 6:00. Na das geht ja gut los… Die erste Etappe läuft aber super. Beide finden alles spannend. Die Große will am liebsten die ganze Zeit durch den Zug spazieren. So lange einer von uns Lust dazu hat oder sie in Sicht-/Hörweite machen kann was sie will ist alles bestens. Das Mittagstief kommt allerdings früher als erwartet. Schlafen klappt erstaunlich gut. Nur leider schaffen es unsere beiden immer abwechselnd zu schlafen. Einer schläft, einer wach. Die mitgenommenen Spielsachen brauchen wir tatsächlich erst zum Nachmittag. Und trotzdem wird die Zeit am Ende recht lang. Kurz vorm letzten Umstieg gibt es einen kleinen Wutanfall, der uns mitleidige Blicke der Mitreisenden einbringt, aber alles in allem läuft es echt gut. Wir sind froh am Ziel zu sein und haben sogar noch Essen übrig.
Fazit
So eine lange Tour ist immer hart. Ob Auto oder Zug. Alles hat Vor- und Nachteile. Im Auto kann man nicht rumlaufen, dafür muss man nicht zu festen Zeiten (z.B. wenn dann doch mal Beide schlafen) umsteigen. Preislich kann man mit der Bahn recht günstig unterwegs sein. Tip: früh buchen. So bekommt man ggf. das 1. Klasse Ticket inkl. Sitzplatzreservierung günstiger als die 2. Klasse im Sparpreis.
Auch der Rückweg verlief gut, trotz der etwas skurilen Platzreservierung. So landeten wir entgegen der Familienreservierung im Ruhebereich der ersten Klasse. Zum Glück für die Mitreisenden nur für die ersten drei Stunden.
Alles in allem hat alles gut geklappt. So gut, dass ich nächste Woche gleich wieder mit der Bahn unterwegs bin. Mama allein mit der Großen und dem Dickerchen. Dafür aber nur die halbe Strecke…
Ob das gut geht?