Er ist ein treuer Begleiter auf vielen Touren. Stabil soll er sein, klein zu verstauen und obendrein noch möglichst leicht. Ob er immer dabei sein muss und welche Figur einer der leichtesten Trekkingstöcke in der Praxis macht, lest ihr hier im Fizan Compact Testbericht.
Fizan Compact Testbericht: die Daten
Der FIZAN Compact ist ein besonders leichter Telescopstock, der sich stufenlos verstellen lässt. Die drei Segmente bestehen aus 7001er Alluminium. Der Griff aus EVA Schaum lässt sich, so wie in der Werbung versprochen, ziemlich bequem greifen. Komplett zusammen geschoben lässt sich der Stock auf nur 58,5 cm komprimieren und wiegt laut Hersteller nur 158 Gramm (pro Stock). Nachgewogen kommt er auf 160 Gramm.
Wer ihn noch leichter machen möchte kann die Originalgriffe z.B. mit den Korkgriffen von Gossamer Gear austauschen. Somit wiegt das Paar unter 300 Gramm.
Fizan Compact Testbericht: die Praxis
Wir haben den Trekkingstock in Neuseeland, im Mittelmeerraum sowie in den Alpen auf Trekkingtouren eingesetzt (ca. 2000km/ Alter ca. 5 Jahre). Nach 1600 km auf sehr unterschiedlichem Terrain ist einer der Stöcke gebrochen. Selber schuld. Ich habe ihn etwas zweckentfremdet und uns den zugewachsenen Weg freigeschlagen. Das ging so lange gut, bis ich aus Versehen den Boden getroffen habe… 🙂 Der Ersatzstock ist nun seit zweieinhalb Jahren unser treuer Begleiter.
Fizan Compact Testbericht: Haltbarkeit
Der Aluminiumschaft ist trotz des leichten Gewichts ausreichend stabil. Nur als Machete sollte man ihn zurückhaltend verwenden. Aber dafür ist er ja auch nicht gebaut. Wer über 80kg wiegt und sich mit vollem Gewicht auf den Stock stützen möchte sollte ggf. ein stabileres Modell wählen.
Der Griff hat eine lange Haltbarkeit und löst sich auch nach sehr langem Gebrauch nur äußerst langsam auf.
Einziges Manko ist der Blockiermechanismus: Bereits nach ein paar hundert Kilometern muss man den Stock stark zudrehen, damit er bei Belastung nicht plötzlich schrumpft. Ihn wieder aufzubekommen kann kräftezehrend sein. Und wenn man ihn wie uns geschehen, für 4 Wochen komprimiert leicht zugedreht lässt, kann das Material dermaßen korrodieren, dass er sich nur noch mit Gewalt (Zange) öffnen lässt.
Also immer zum Lagern komplett trocknen und nur ganz leicht schließen. Mit neuen Klemmkeilen funktioniert der Mechanismus sicherlich auch wieder leichter, deutliche Abnutzungserscheinungen sind uns jedoch nicht aufgefallen. Gut: Neben den Klemmkeilen können auch einzelne Segmente nachbestellt werden.
Stärken und Schwächen
Stärken
- kein Scheppern/keine Geräusche bei der Benutzung
- sehr kompakt verstaubar (58,5 cm)
- sehr leicht (160 Gramm pro Stock)
- günstig (ab ca. 55€)
- bequemer Griff
- Umbau zum Einbeinstativ leicht möglich
Schwächen
- Blockiert nicht immer zuverlässig
- Schließen und Lösen des Feststellmechanismus schwierig
Auch Mal ohne?
Nicht immer muss der Stock mit ins Gepäck. Bei leichten Touren ohne große Steigungen stören uns die Trekkingstöcke eher.
Wer sehr lange mit Stöcken unterwegs ist sollte diese immer Mal wieder verstauen und ohne gehen. Wer immer ‚am Stock geht‘ reduziert die koordinativen Anforderungen und gewöhnt sich an die zusätzlichen Abstützpunkte. Das freie Gehen im schwierigen Gelände kann dann problematisch werden aufgrund der verschlechterten Balancefähigkeit.
Fizan Compact Testbericht: Fazit
Im Grunde ein toller Stock, der ein sehr geringes Gewicht bei guter Stabilität und Haltbarkeit vereint. Leider kann man sich nach längerem Gebrauch nicht mehr auf den Feststellmechanismus verlassen und die zunhemende Korrosion von innen fördert diesen Prozess. Ersatzklemmkeile gehören also für Fernwanderungen mit ins Gepäck. Damit blockieren die Stöcke wieder etwas besser.
Der nächste Trekkingstock wird vielleicht ein anderer werden. Aber noch halten die Fizan Compact. Vielleicht sogar für die nächsten 2000 Kilometer.