Trekking auf Mallorca – GR 221 Teil III – Die Marathonetappe

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Trekking auf Mallorca – Wir nähern uns unserem Ziel auf dem GR 221. Aufregende Tage und Nächte liegen hinter uns, eine Marathonetappe vor uns. Teil I und Teil II des Reiseberichts haben wir in den letzten Wochen veröffentlicht, nun folgt die kräftezehrende Abschlussetappe über den Coll d`es Prat auf 1205 Metern Höhe.

Trekking auf Mallorca: 6. Tagesetappe Sòller – Kloster Lluc

Nach zwei Nächten, die im sehr hellhörigen Hotel nicht so erholsam waren wie erhofft, geht es für uns doch deutlich fitter weiter. Plan für heute: Morgens um halb Sieben starten und bis hinter den Cuber Stausee, um dort wieder ein Plätzchen für die Nacht im Wald zu finden. Von Sòller aus geht ein offizieller Pilgerpfad über Biniaraix als eigentlichen Startpunkt zum Kloster Lluc los. Die Orientierung wird also denkbar einfach. Aus dem Ort heraus im Tal hinauf. Wir haben sehr lange einen tollen Blick über die ganze Stadt und noch weit hinauf in den Berg sieht man die prachtvolle Pfarrkirche San Bartomeu.

Wir steigen linksseitig im Tal hinauf bis nach Binibassi, einer kleinen Siedlung. Von dort wird das Tal kurz an der Straße laufend gequert und dann weiter nach Biniaraix. Bis hier haben wir Sòller die ganze Zeit noch im Blick. Das örtliche Waschhaus, das heute nur noch Symbolcharakter hat, ist der Beginn des Pilgerpfades. Der Weg geht in langen Treppen mit großen Naturpflastersteinen los und zieht sich auf der Nordseite des Torrent des Barrancs bis L`Ofre auf 700m.

Trekkingtour auf Mallorca
Blick zurück in die Schlucht. Die letzte Etappe verwöhnt mit tollen Ausblicken.

Von hier bietet sich wieder ein spektakulärer Blick zurück in die Schlucht. Wir hatten kurz gedacht, dass wir schon oben seien. Nach einem kurzen Weg auf einem Plateau steigt man im Wald weiter nach oben, um dann auf dem Con de L`ofre anzukommen. Von diesen 875m hat man dann bereits einen schönen Blick auf die beiden hoch gelegenen Stauseen Cuber und Gorg Blau.

Auf dem heutigen Abschnitt merken wir, dass sich hier doch häufiger Wanderer aufhalten. Zum einen wurden wir auf unserem Aufstieg, der bei steigender Sonne und mit unserem Gepäck auf dem Rücken doch sehr anstrengend ist, recht häufig von Trailrunnern überholt. Zum Anderen ist der Weg so ausgetreten, dass man nun wirklich keine Karte oder Wegweiser braucht.

Der Weg führt nun recht gemütlich wieder leicht bergab auf den See zu und dann auf einer geschotterten Fahrstraße um ihn herum. An einer Seite steht eine Hütte, die auch als Übernachtungsmöglichkeit auf der Karte eingezeichnet ist. Man kann sie sich mieten, einen Schlüssel besorgen und hat sie dann für sich. Sieht sehr einfach aus, aber direkt am Wasser gelegen sehr toll. Wir sind leider nicht dahinter gekommen, wie man an den Schlüssel kommt.

Nachtrag: Nun wissen wir es doch. Hier gibt es mehr Informationen zum Refugio Cuber, inklusive Kontaktnummer und Link zum Belegungsplan.

Trekkingtour auf Mallorca
Kontrastprogram zum Begin der Tour. Malerisches Bergpanorama mit Stauseen.

Trekking auf Mallorca: Rast oder Biwakieren am Cuber Stausee?

Jetzt im Herbst ist sehr wenig Wasser im See und es sieht doch etwas trostlos aus. Aber am nördlichen Ende ist ein Zufluss an dem wir einen schattigen Platz für unsere Mittagspause finden. Da wir schon gute 5 Stunden unterwegs sind ist eine ausgiebige Pause auch bitter nötig. Schuhe aus und Füße ins Wasser halten, dann aus der knalligen Mittagssonne raus. So, eigentlich wollten wir nach der Pause nur noch ein bisschen weiter. Aber… Es ist erst mittags, wir sind nach der Pause wieder fit und was sollen wir denn den ganzen Resttag noch machen. Wir gehen weiter. Heute machen wir uns doch direkt auf den Weg nach Lluc. Los geht’s.

Wir verlassen den See über einen Parkplatz. Kurz führt der Weg an der Straße entlang und biegt dann rechts ab. Hier folgen wir einem Aquädukt aus Beton über den der See unter anderem gespeist wird für etwa drei Kilometer am Hang entlang und dann führt der Weg wieder rechts in den Wald, wo es recht steil bergauf weitergeht. Hier folgt man erst mal den Wegweisern zum Refugi Tossals Verde bis zu einem nächsten Abzweig, wo wir dann ein Schild, das Richtung Lluc weist, finden.

Es geht vorbei an der Font des Prat, eine Quelle die Wasser führt (!!!), erst im Wald dann durch steiniges Wiesengelände immer weiter hoch zum Coll d`es Prat. Dieser Bergsattel wird unser höchster Punkt auf der Tour. 1205m. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick zurück, zu den Gipfeln des Puig de Massanella (1367m) und Puig Major (1447m, höchster Punkt der Insel) und auf das weite Tal was vor uns liegt.

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Coll d`es Prat.

Nach einer kurzen Pause machen wir uns weiter auf den Weg. Der letzte Abschnitt wird einer der anstrengendsten. Erst geht es durch ein kleines Tal, dann nochmal kurz aufwärts und danach den Rest des Weges nur noch bergab. Der Camì Vell de ses Voltes d`en Galileu schlängelt sich den Berg hinab, teils als Waldweg teils als gemauerter Treppenweg bis zum Kloster auf etwa 500m. Hier haben wir also einen Abstieg von ca. 700m auf nur etwa vier Kilometern vor uns.

Aber auch dieses Hindernis ist zu schaffen. Als wir am Abend gegen Sieben nach einem tollen 12 Stunden Wandertag ankommen und das Glück haben noch ein Zimmer, oder besser eine Klosterkammer, zu bekommen sind wir stolz auf uns und beschließen, dass hier genau der richtige Ort ist den GR-221 und das Trekking auf Mallorca zu beenden. Wir werden die letzte Etappe bis nach Pollenca nicht mehr laufen. Wir finden sie nach diesem Tag einfach nicht mehr so reizvoll, denn sie führt einfach im Tal entlang, oft sehr straßennah.

Trekkingtour auf Mallorca
Schmerzhafter Abstieg nach Llluc.

Zum Abschluss bleiben wir also noch einige Tage im Kloster und unternehmen von hier aus noch eine spannende Tour. Von Escorsa nach Sa Calobra den Torrent de Pareis hinab.

Aber das ist eine andere Geschichte…

Trekking auf Mallorca: Fazit

Kann man hier noch von Trekking auf Mallorca sprechen? Wir finden eindeutig ja. Der GR-221 eignet sich wunderbar für eine Kombination aus Hütten- oder Hotelübernachtungen sowie freiem Biwakieren. Die Tour besticht durch Ihre landschaftliche Vielseitigkeit von Küstentouren bis zu alpinen Pfaden. Einsame Abschnitte wechseln sich mit stark begangenen Wegen ab und es besteht oftmals die Möglichkeit Abstecher auf Aussichtsgipfel oder andere lohnende Ziele zu machen. Was habt ihr auf dem GR-221 erlebt? Wir freuen uns über eure Kommentare.

Über Tipps und Varianten sowie unsere Packliste für die Trekkingtour auf Mallorca werden wir in den kommenden Beiträgen berichten.

 

 

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Trekkingtour Mallorca – GR 221 Teil II
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