Wir springen gedanklich zurück in unsere Elternzeit im Januar diesen Jahres auf Sizilien. Acht Monate sind eine lange Zeit. Unsere Zwerge waren noch deutlich kleiner. Vor allem unser Dickerchen. Er durfte mit knapp 4 Monaten bereits auf seinem ersten Gipfel „stehen“ – Der Monte Monaco mit 532m in Siziliens Nordwesten am Zingaro Nationalpark.
Fakten
Länge: ca . 8km
Höhenunterschied: 440m rauf und wieder runter
Anforderungen: guter Schotterweg, am Ende leichte Kraxelei
Variante als Rundtour: Start in San Vito Lo Capo, an der Küste zur Cala Firriato, von dort Aufstieg zum Gipfel, Abstieg zur anderen Seite direkt nach San Vito zurück, insgesamt etwa 15 km
Literatur: Rother Wanderführer, Sizilien, Tour 38 (blau)
Die Tour auf den Monte Monaco
Das Auto steht in einer Parkbucht am Straßenrand und wir können gut starten. Das Wetter ist sehr wechselhaft. Mal Sonne, mal dicke Wolken. Wir sind auf alles vorbereitet. Gut, wie sich später rausstellen soll. Die Wegfindung ist recht einfach. Lediglich der Einstieg ist etwas verwirrend, da die Beschreibung im Rother Wanderführer nicht mit der Beschilderung vor Ort übereinstimmt. Den Schildern folgen, dann ist alles gut.
Die Kleinen sind guter Dinge und wir können zügig den Berg hinaufschnaufen. Die ganze Zeit auf der Schotterpiste. Das Laufen ist einfach. So können wir den atemberaubenden Blick über die Bucht und die Berge genießen. Ein angenehmes Gefühl für uns ist, dass wir fast die gesamte Tour über unser Auto im Blick haben können. Es fühlt sich doch immer etwas komisch an unser ganzes Hab und Gut (die Wertsachen haben wir natürlich immer dabei) mit dem Auto stehen zu lassen.
Vorbei an vereinzelten Häusern gelangt man fast schon am Gipfel an einen alten Steinbruch. Es ist doch enorm zu sehen, wo hier alles der Marmor „perlato di sicilia“ abgebaut wurde. Hübscher ist es dadurch leider nicht geworden. Eine kleine Kraxelei kurz vorm Ziel und wir stehen schnaufend am Gipfelkreuz. Ein Wahnsinnsblick in alle Richtungen. Über die Ebene vor San Vito Lo Capo, die Bucht des Ortes und in die Berge des Zingaro Nationalparks.
Dickerchen verschläft seinen ersten Gipfel, die Große ist begeistert. Wir suchen uns ein windgeschütztes Eckchen im alten Steinbruch. Es ist ganz schön windig geworden. Schnell was Trinken und Essen, die Große nach der Zeit in der Kraxe herumturnen und unser Dickerchen herumliegen lassen. Gut, dass wir schnell sind…
Plötzlich wird es totenstill. Der Wind schläft ein. Erstarrt. Die Sonne ist weg, es wird dunkler und dunkler. Wir sehen uns um und blicken einer düsteren Gewitterfront entgegen. Nicht gut.
Der Abstieg
Wir sind froh, dass es auf dem gleichen, guten Weg zurück geht. Wir packen schnell die Kinder in die Tragesysteme und los geht es. Das Wetter sieht echt unheimlich aus. Haben wir für den Aufstieg knapp 1,5 Stunden gebraucht, so ist es im Abstieg nur die Hälfte. Es bleibt zum Glück bei einem dicken Schauer, aber der Wind ist schon heftig. Ein Genuss ist der Rückweg dadurch leider nicht. Zurück am Auto hätten wir aber trotzdem fast noch Lust auf den Abstieg in die Cala Firriato ans Meer. Aber das verschieben wir dann doch lieber auf ein anderes Mal. Wir wollen die Tragegeduld der Kleinen nicht überstrapazieren.
Alles in allem war es eine tolle Tour. Wenn das Wetter nicht so unsicher und wechselhaft gewesen wäre, hätten wir alles sicherlich noch mehr genießen können. Aber gerade dadurch haben wir diese besondere Stimmumg am Gipfel erleben dürfen.