Unsere Große wird größer und schwerer, wir wollen trotzdem weiter wandern. So beginnt für uns vor knapp 2 Jahren die Suche nach einer Kindertrage. Es gibt einiges auf dem Markt und für uns ist es nicht leicht die Passende zu finden. Nachdem wir für uns bedeutende Kriterien festgelegt und vieles verglichen haben, entscheiden wir uns schließlich für die Osprey Poco AG plus. Wir möchten euch hier mit dem Osprey Poco AG Testbericht von unseren Erfahrungen mit der Kraxe berichten und euch damit bei der Suche nach der für euch perfekten Kraxe unterstützen.
Osprey Poco AG Testbericht: Daten
- Faltbar für Lagerung und Transport (Maße: 78cm hoch, 38cm breit, 24cm tief)
- Maße voll ausgeklappt: 74cm hoch, 38cm breit, 40cm tief
- Gewicht nachgewogen: minimal 3,4kg; inkl. Raincover und Sonnenverdeck 3,8kg
- maximale Zuladung 22kg (inkl. Kind, Ausrüstung…) – auch mit über 25 Kg noch gut tragbar
- einfach und schnell verstellbarer Fit-on-the-Fly™ Hüftgurt (66-122cm)
- einfach und schnell stufenlos einstellbare Rückenlänge (XS bis L, Rückenlänge 39,5-54,5cm)
- luftig gespanntes Meshgewebe am Rücken
- Integriertes Sonnenverdeck mit Lichtschutzfaktor 50
- Integrierte und abnehmbare Regenhülle
- Stauraum insgesamt 20l: großes unteres Fach mit Reißverschluss, 2 hintere Reißverschlusstaschen (groß, klein mit internem Schlüsselclip) hinteres Stretchfach, seitliche Stretchfächer, 2 Reißverschlussfächer am Hüftgurt
- leicht zu verstellender Anschnallgurt, Sattel-Sitz und Steigbügel
- Abnehmbare und waschbare Kopfauflage
- integrierter und abnehmbarer kleiner Spiegel
- Brustgurtschnalle mit Signalpfeife
- Kompatible mit der Hydraulics™ Trinkblase und Hydraulics™ LT Trinkblase
- Hauptmaterial: 210D Nylon Shadow Box
- TÜV/GS geprüft
- UVP: 370€ ; Onlinehandel Juli 2018: ab 260€
Osprey Poco AG Testbericht: Haltbarkeit & Verarbeitung
Wir nutzen die Osprey Poco AG PLUS intensiv seit eineinhalb Jahren. Von Stadtspaziergängen bis zu Mehrtagestouren mit kompletter Trekkingausrüstung wie zuletzt auf dem Westküstenweg in Dänemark. Zahlreiche Wanderungen hat sie dabei mit Bravour überstanden und auch bei sengender Hitze und heftigem Regen eine tolle Figur gemacht.
Die Kindertrage ist hervorragend verarbeitet. Bisher gibt es keinerlei Schäden an der Kraxe. Auch Schwachstellen, die eine geringe Haltbarkeit des Materials vermuten lassen, sind uns bisher keine aufgefallen. Die Qualität ist hervorragend.
Osprey Poco AG Testbericht: Stärken
Über die tolle Haltbarkeit und Qualität haben wir bereits geschrieben. Viel wichtiger noch: unsere knapp dreijährige Tochter fühlt sich seit wir die Kraxe haben pudelwohl darin. Alles lässt sich sehr schnell einstellen bzw. anpassen. Egal ob man die Rückenlänge des Tragenden anpassen möchte oder ein anderes Kind in die Kindertrage setzen möchte. Auch die Steigbügel lassen sich in Sekunden anpassen. Eine Trage ohne Steigbügel käme auch nicht mehr in Frage. Unsere Tochter liebt sie und für den Sitzcomfort sowie die Ergonomie sind sie bedeutend.
Auch das Tragesystem ist gelungen. Die Last wird gut auf das Becken übertragen. Einzig der „luftige“ Kontakt zum Rücken kann gewöhnungsbedürftig sein. Im Bereich der Brustwirbelsäule fühlt man das Meshgewebe kaum und bekommt wenig sensorisches Feedback. Es kann dadurch etwas schwerer sein eine gute Haltung zu bewahren. Wir empfinden den Tragekomfort als sehr gut.
Schön, dass auch ein tolles Sonnenverdeck integriert ist, welches ebenfalls in Sekundenschnelle aufgeklappt ist. Die Schultergurte sind sehr gut belüftet. Eine bessere Belüftung wie am Rückengewebe ist nicht möglich. Perfekt. Auch das Anschnallsystem des Kindes hat uns voll überzeugt. Die Gurte können einzeln in das feststehende Mittelstück eingeklippt werden. Insgesamt ist die POCO AG Plus sehr robust und auch durch stabile Seitenarme gegen eine Komprimierung geschützt, z.B. wenn man nach hinten gegen einen Baum oder Fels gedrückt werden sollte.
Osprey Poco AG Testbericht: Schwächen
In unserem Osprey Poco AG Testbericht überwiegen die Vorteile deutlich. Nichts desto trotz hat die Kindertrage auch ein paar kleine Nachteile, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.
Leider hat der Comfort der Osprey Poco AG Plus nicht nur einen hohen Preis sondern auch ein hohes Gewicht von 3,8 Kilogramm. Durch das sehr gute Tragesystem relativiert sich dies etwas. Wirklich schade fanden wir, dass die seitlichen Meshfächer so niedrig sind, dass nicht einmal 1L Flaschen darin Halt finden. Wir haben mit einem Mini-Expander nachgeholfen. Die Schnellfixierung des Sonnenverdecks lässt sich vom Kind sehr leicht lösen; manchmal auch nur ausversehen. Wenn das Kind sitzt und man das Sonnenverdeck wieder verstauen möchte, ist der Reißverschluss kaum zu schließen: Das Gewicht des Kindes zieht die eine Seite des Reißverschlusses nach unten. Ist aber eine Kleinigkeit und nicht weiter tragisch.
Insgesamt ist die Kindertrage recht eng für das Kind. Dies ist einerseits ein Vorteil, da es dadurch weniger herumtoben kann und auf heiklen Passagen den Tragenden nicht so sehr aus der Balance bringen kann, andererseits kann sie bei großgewachsenen Kindern mit Winterkleidung früher als andere Modelle an ihr Limit kommen. Wir haben mit unserer knapp dreijährigen Tochter (ca. 12 Kg, 90cm) noch keinerlei Probleme.
Osprey Poco AG Testbericht: Fazit
Wir hoffen unser Osprey Poco AG Testbericht hat euch gefallen. Die Poco AG Plus ist eine hervorragende Kindertrage, die wir jedem guten Gewissens empfehlen können und jederzeit wieder kaufen würden. Zumindest solange kein Hersteller eine hochwertige Ultraleichttrage für Kinder entwickelt. Es gibt weniges was uns stört und wenn überhaupt sind es Kleinigkeiten. Nur wer ein sehr groß- und kräftiggewachsenes Kind hat sollte sich ggf. nach einem anderen Modell umschauen.
Für Trekkingtouren sind wir auf der Suche nach leichteren Alternativen. Tragehilfen wie z.B. die Manduka sind um ein vielfaches leichter und können gut mit einem Ultraleicht-Trekkingrucksack kombiniert werden. Die Bewegungsfreiheit für das Kind ist allerdings stark eingeschränkt. Ich glaube wir müssen selbst eine Kindertrage entwickeln. 🙂