Neu beim Reisen mit Kindern ist für uns, dass wir nicht mehr beliebig oft den Ort wechseln möchten. Heute hier zum Bouldern, Morgen dort zum Surfen, Übermorgen da zum Klettern… Mehr Ruhe muss her. Also stellt sich die Frage von wo aus man möglichst alles mit kurzen Anfahrtszeiten erreichen kann und man sich auch noch wohlfühlt.
Wir haben für uns auf Sardinien den perfekten Ort gefunden.
Das Agriturismo La Cerra
Im letzten Beitrag haben wir es schon erwähnt. Das La Cerra liegt in der Gallura etwa 15 km von Tempio Pausania entfernt direkt am Monte Pulchiana, einem der größten Granitmonolithen Europas in einer wirklich wunderschönen Landschaft. Hier findet man von März bis Ende Oktober Ruhe und mit hin und wieder direkt vorm Auto weidenden Kühen und den drei Hofhunden auch ein bischen Urlaub auf dem Bauernhof.
Alberto Pesanti, der sympathische Gastgeber, führt sein Agriturismo La Cerra mit viel Herz und Persönlichkeit. Im Gästehaus mit 6 Zimmern (DZ bis Vierbettzimmer) richtet er persönlich im urigen Gemeinschaftsraum (mit Kamin und vielen Büchern) morgens das Frühstück und ist immer für ein nettes Gespräch und Tourentips zu haben. Er hat seit einigen Jahren Platz für etwa 10 Camper und Zelte, alle mit Strom und 5 vollausgestatteten Bädern. Außerdem kann man sich abends wenn man möchte in seiner Cucina mit einem typisch sardischen 4-5 Gänge Menü verwöhnen lassen. Alle Produkte kommen aus der Nachbarschaft oder Albertos Garten.
Bouldern, Wandern, Stand-Up-Paddeln, Windsurfen… – Was denn nun?
Übers Bouldern haben wir ja bereits letzte Woche berichtet. Geht vor der Haustür.
Wer gerne wandert kann direkt beim Agriturismo La Cerra starten. Die große „Hausrunde “ führt um ein Bergmassiv, das sich hinter dem La Cerra mehrere hundert Meter hoch erhebt. Die Tour dauert etwa 2-2,5 Std. und verwöhnt mit tollem Ausblick auf den Monte Pulchiana. Tipp: Am Besten gegen den Uhrzeigersinn starten, dann ist der anstrengende und weniger spektakuläre Teil zu Beginn gemeistert. Für Infos zur Tour einfach Alberto fragen.
Die kleine Hausrunde „Conca Fraicata“ verläuft in weniger als einer Stunde an der Südseite des Hausberges entlang. Man durchstreift das Gelände aus Macchia, Granitblöcken und Korkeichen. Bei klarer Sicht kann man bis zum Monte Limbara sehen.
Wer von Norden her anreist erblickt etwa 10 Minuten vor dem La Cerra ein Wanderschild „Cultisia 3km“. Die 3km lange Straße führt steil nach oben, zunächst asphaltiert, später als Schotterpiste. Wir sind ganz hochgefahren. Geht, ist aber nicht zu empfehlen. Besser unten parken oder zumindest bevor die Straße sich teilt (man muss übrigens links weiter, ein Schild fehlt hier), etwa nach 2/3 des Weges. Zu Fuß oben angekommen kann man dem Höhenzug in beiden Richtungen folgen. Zur Rechten sieht man Holztreppen, die auf einen kleinen Gipfel führen. Mit phantastischem Ausblick.
In etwa 30 Autominuten ereicht man das Monte Limbara Gebirge. Hier gibt es mehrere Touren, die auf die über 1300m Höhen Gipfel führen (siehe Rother Wanderführer). Ein italienischer Wanderführer über den Monte Limbara steht im La Cerra bereit.
Zum Windsurfen, SUPen oder Wellenreiten geht es in 30-45 Minuten an mehrere Spots.
- Porto Pollo: Windsurfen & Kiten
- Capo Testa: Windurfen, Kiten, SUP Touren, Bouldern & Entdecken
- Rena Majore: Toller Strand, Windsurfen, Wellenreiten, SUP
- Vignola: Windsurfen & Kiten
- Isola Rossa: Schöner Strand, SUP Touren, Wellenreiten
Eine ausführliche und vollständige Beschreibung der Surfspots könnt ihr hier nachlesen.
Wir haben hier bestimmt nicht alles aufgezählt…
Dazu kommt auf jeden Fall, dass man mit Tempio Pausania in 15 Minuten mit dem Auto in der Stadt ist. Hier findet man alles was man braucht. Vom typisch italienischen Delikatessenladen bis hin zum deutschen Lebensmitteldiscounter. Etwas Kultur, eine Fußgängerzone zum Bummeln und ein nettes Cafè zum Verweilen.
Eine weitere tolle Ausgangsbasis für den mittleren Westen der Insel ist ganzjährig Camping Nurapolis.